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Entscheidung

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Pause bei einer Tagung.

Ich war schon öfter hier und habe „meinen“ Lieblingsort im Garten. Ist es asozial, wenn ich in dieser Pause nicht mit den anderen bei Kaffee und Kuchen bleibe, sondern die Zeit nutze und an meinen Lieblingsort gehe, um dort in der Stille zu sein und dir zu begegnen?

„Du kannst dich anderen nur ganz schenken, wenn du aus meiner Quelle lebst. Und ich habe Sehnsucht nach dir, also komm mit.“

Ich suche also den Platz auf. Er ist ein bisschen abgeschieden hinter Büschen und trotzdem mit einem schönen Blick in die Weite. Ich freue mich darüber, wieder hier zu sein.

Da fällt mir ein, dass ich noch dringend etwas für die Arbeit zu erledigen habe. Mein Handy habe ich ja mit, also ist das kein Problem.

„Jesus first!“ Mir kommt vor, ich sehe richtig dein triumphierendes Grinsen, als ich mein Handy zur Seite lege und ich nun wirklich versuche, meine Aufmerksamkeit auf dich zu richten. Aber was sehe ich da?

Es kommen Leute zu „meinem“ Platz. Also Jesus, so kann ich nicht beten.

„Leute können durch deinen Gebetsplatz latschen, aber nicht durch dein inneres Heiligtum. Das schütze ich und ich gebe alles dafür, dass es geschützt bleibt, sogar mein Leben.“

Okay, ich entscheide mich dafür, mich nicht über die vermeintlichen Störungen zu ärgern, sondern für das zu danken, was mir jetzt gerade geschenkt wird. Die Pause. Zeit zum Aufatmen. Die schöne Natur. ... Und fast unmerklich übertrete ich die Schwelle vom äußeren Garten in den inneren Garten, in dieses innere Heiligtum, in dem ich geschützt dir begegnen darf.

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Elfriede Demml, Oktober 2023

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