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Weil’s die Mama sagt

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Hallo ihr Lieben!
Wenn ich an die Loretto Glaubenstage in Seckau zurückdenke, erwacht in mir zuerst das Bild der strahlenden Augen des 84-jährigen Pater Leo. Diese strahlenden Augen geben für mich mehr Zeugnis von seinem Leben mit Jesus, als alle seine Worte – auch wenn die Worte natürlich auch beeindruckend waren:
„Weil‘s die Mama sagt“ betet er Rosenkranz. Weil‘s Jesus sagt, macht er dies oder jenes. Ein kindliches Vertrauen spricht aus diesen Worten. Es liegt darin kein unterworfenes: „Ich mach‘s halt, weil Gott sowieso mächtiger ist als ich und ich ihm deshalb gehorchen muss“. Nein, die strahlenden Augen erzählen von der Freiheit der Kinder Gottes, die in diesem Vertrauen liegt.
Und wisst ihr, was mich besonders in diese Freiheit führt, wenn ich darauf höre, was Jesus mir sagt? Es sind die vielen Dinge, die er mir NICHT sagt und nicht aufträgt. Ich lade euch ein, jetzt ein Experiment zu machen: Werdet mal still und versucht für 5 Minuten darauf zu hören, was Jesus euch JETZT aufträgt. Ihr werdet merken, es sind nicht die Dinge, die euch unter Druck setzen und unfrei machen. Denn Jesus sagt: „mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht“ (Mt 11,30).
Aber daraus dürfen wir auch umgekehrt schließen: Wenn Jesus uns schwere und herausfordernde Dinge aufträgt, dann wird er auch dafür sorgen, dass wir es schaffen und nicht daran zu Grunde gehen. Ganz im Gegenteil, er wird uns mit einer tiefen Freude und einem tiefen Frieden erfüllen in allen Schwierigkeiten. Da möchte ich euch ein kurzes Zeugnis aus meinem Alltag erzählen: Heute habe ich von zwei Assistentinnen ein SMS bekommen, dass sie krank sind und dass sie mir heute und in den nächsten Tagen nicht helfen können. Ich wusste also bis vor kurzem nicht, wer mich heute Abend ins Bett bringen wird und mir bei den Dingen helfen wird, die ich aufgrund meiner Behinderung nicht alleine kann. Rein weltlich gesehen, müsste mich das in große Unruhe versetzen. Aber ich lebe in der Gewissheit, dass Jesus es ist, der mich hierher gesandt hat und mir aufgetragen hat, es zu wagen hier, trotz meiner Behinderung alleine zu leben. So darf ich auch darauf vertrauen, dass er sich um mich kümmern wird. Er wird dafür sorgen, dass ich jemanden finde und die Nacht nicht im Rollstuhl verbringen muss. :-) Diese Gewissheit gibt mir auch noch die ungehörige Gelassenheit (die ganz gewiss nur von IHM kommen kann!), dass ich die Freiheit der Kinder Gottes auch an die Leute weiter schenken kann, die ich um Hilfe bitte: „Ich bräuchte jemanden, der mich heute Abend ins Bett bringt. Es wäre super, wenn du das machen könntest. Aber wenn es bei dir nicht so gut passt, ist das überhaupt kein Problem, dann finde ich jemand anderen.“ – Und wie ihr wahrscheinlich leicht erraten könnt, ich habe schon einen Notfallengel gefunden. :-)
And if our God is for us, 
then who could ever stop us? 
And if our God is with us, 
then what could stand against? (Chris Tomlin)
Eure Elfriede

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Elfriede Demml (29), Pastoralassistentin im Pfarrverband Graz-Christkönig/Hl. Schutzengel, 29.1.2017
Erschienen in: Newsletter 
Lorettogemeinschaft in Graz, Februar 2017

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