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Jüngerschaft

 

Kindersendung "Hallo Kinder!" auf Radio Maria:

Jünger: Ich bin ein Freund von Jesus

17. August 2023 um 18 Uhr

Elfriede Demml

Gesamtzeit 25 Minuten

Begrüßung, Vorstellung:

 

Hallo liebe Kinder! Ich bin die Elfriede aus der Steiermark und ich freue mich voll, dass ich heute mit euch in dieser Sendung darüber nachdenken darf, was es heißt, ein Jünger zu sein und zu sagen ich bin ein Freund von Jesus, oder ich bin eine Freundin von Jesus. Aber bevor wir darüber nachdenken, erzähle ich euch noch kurz, wer ich überhaupt bin, damit ihr wisst, mit wem ihr es da zu tun habt. Also, ich bin Elfriede und arbeite als Pastoralreferentin in verschiedenen Pfarren in Graz. Besonders gerne arbeite ich dort z.B. mit den Minis. Und was man jetzt im Radio ganz gut verstecken kann, verrate ich euch trotzdem: Ich kann nicht gehen und habe deshalb einen Rollstuhl. Es ist ein sehr cooler und schneller elektrischer Rollstuhl. - Und ich verrate euch noch ein Geheimnis. Den Rollstuhl sieht ja jeder der mir begegnet, aber es gibt noch etwas viel wichtigeres, was niemand sieht, aber trotzdem für mein Leben ganz wichtig ist. Ich habe Jesus mein Leben geschenkt und lebe als gottgeweihte Jungfrau. Das heißt, Jesus ist wie mein Bräutigam und ich darf wissen, dass er mich liebt, so wie ein Bräutigam seine Braut liebt. So, jetzt habe ich euch aber genug Geheimnisse von mir verraten. Jetzt steigen wir in unser heutiges Thema ein.

 

Die Schatzkarte

 

Stell dir mal vor, du bist draußen unterwegs ganz allein. Du gehst auf einem schönen Weg und plötzlich siehst du hinter einem Busch etwas hervor blitzen. Irgendwie schaut es spannend aus und du bückst dich und schaust es dir genauer an und dann merkst du, es ist eine Schatzkarte. Ganz aufgeregt öffnest du sie und sie schaut richtig spannend aus. Und du willst den Schatz natürlich finden. Das Problem ist nur, das was auf der Schatzkarte eingezeichnet ist, schaut richtig kompliziert aus und du kennst dich überhaupt nicht aus. Und du versuchst zu verstehen, was auf dieser Schatzkarte eingezeichnet ist und dein Kopf  raucht schon voll. Und da merkst du, da kommt einer auf dich zu. Er schaut dich mit liebevollen Augen an. Er kennt sogar deinen Namen. Er nennt dich beim Namen und sagt: Komm, ich zeige dir den Weg, ich weiß, wie man die Schatzkarte lesen kann und ich weiß sogar, wo der Schatz versteckt ist. Es ist ein großer Schatz und ich will, dass du ihn findest. Und schon steckst du mit deinem neuen Freund mitten in einem Abenteuer.

 

Ich glaube, der, der uns auf unserer Schatzsuche begleitet, ist Jesus. Er kennt den Weg zum Schatz. Der Schatz ist der Himmel. Der Schatz ist Gemeinschaft mit Gott. Und Jesus zeigt uns den Weg, wie wir diesen Schatz schon hier auf der Erde entdecken können und wie wir den Schatz dann später, wenn wir mal im Himmel sind, für immer genießen können.

 

Was ist nun wichtig für diese Schatzsuche?

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Ich glaube, am Beginn ist es wichtig, dass man sich kennenlernt und vertraut. Du und Jesus gebt euch gegenseitig ein Versprechen, dass ihr zusammenhalten werdet, egal was kommt bei diesem Abenteuer. Jesus sagt dir: "Du bist so wertvoll in meinen Augen, ich liebe dich so sehr, dass ich mein ganzes Leben dafür gegeben habe, dass du den Schatz findest. Mein Herz hüpft vor Freude, weil du dich mit mir auf den Weg machst." Und du kannst zu Jesus sagen: "Jesus ich vertraue dir, ich weiß, dass du einen guten Plan für mich hast. Ich gehe mit dir, egal was passiert."

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Wichtig ist, dass wir auf unserer Schatzsuche immer ganz nah bei Jesus bleiben. Denn von ihm können wir lernen, wie er mit Hindernissen umgeht. Was macht er, wenn sich jemand gegen ihn stellt und ihn ärgert? Was macht er, wenn er bedroht wird? Was macht er, wenn mitten am Weg jemand liegt, der verletzt ist und Hilfe braucht? All das können wir uns von ihm abschauen.

 

Jetzt denkst du dir vielleicht: Na toll, wie soll ich mir denn was von Jesus abschauen, ich kann ihn ja gar nicht sehen und nicht hören.

Ich glaube, am besten können wir von Jesus abschauen wenn wir immer wieder seine Geschichten in der Bibel lesen und lernen, wie er so tickt. Bei manchen Geschichten denken wir vielleicht: "Ach, die kenne ich schon, da muss ich gar nicht mehr zuhören." Aber dann hör mal besonders gut zu und frag Jesus in deinem Herzen: "Jesus, was willst du mir heute mit dieser Geschichte sagen." In den Geschichten von Jesus steckt so viel drin, dass sie uns jedes Mal, wenn wir sie hören oder lesen, etwas Neues sagen. Manche Geschichten kommen dir vielleicht kompliziert vor und du denkst dir: "Ach, das verstehe ich sowieso nicht, das ist nur für die Großen." Dann lies die Geschichte vielleicht noch einmal in der Kinderbibel, oder bete in deinem Herzen: "Heiliger Geist, bitte hilf mir, diese komplizierte Geschichte zu verstehen. Zeig mir was in dieser Geschichte heute für mich wichtig ist."

Je besser wir Jesus aus der Bibel kennen, desto besser erkennen wir ihn auch versteckt mitten in unserem Alltag. Er liebt es nämlich, uns ganz verborgen zu begegnen, und er liebt es, wenn wir ihn trotzdem erkennen, obwohl er sich so gut versteckt hat.

Z.B. wirst du immer mehr lernen seine Stimme zu erkennen unter den vielen Gedanken, die in deinem Herzen sind. Denn zu Freunden gehört es, dass man ihre Stimme kennt, sonst kann man sich ja nicht gut unterhalten. Du wirst die Stimme von Jesus wahrscheinlich nicht mit deinen Ohren hören, so wie du die Stimmen von anderen hörst, aber du wirst seine Stimme in deinem Herzen hören. Und wenn du dich fragst, woher du denn jetzt wissen sollst, ob das, was du in deinem Herzen hörst und denkst, die Stimme von Jesus ist, oder nicht, dann denk darüber nach, ob das, was du da hörst, mit dem zusammenpasst, wie du Jesus aus der Bibel kennengelernt hast? Also ein kurzes Beispiel: Wenn du in deinem Herzen hörst oder denkst: "Du bist so ein Depp, das schaffst du nie, dafür bist du viel zu blöd." Dann kannst du dir sicher sein, dass das nicht die Stimme von Jesus ist, denn so geht er nicht mit uns um. Seine Stimme ist immer ermutigend und tröstend. Seine Stimme wird eher sagen: "Du schaffst es, versuch es noch mal." Oder: "Versöhne dich mit deinem Freund, auch wenn er ungerecht zu dir war. Sprich mit ihm darüber." Oder: "Trau dich zu sagen, dass das ungerecht ist, wenn die anderen jemanden verspotten. Sei mutig!" Das passt zu Jesus.

 

Wenn wir Jünger und Jüngerinnen von Jesus werden, dann will er unser Herz immer mehr verwandeln und so formen, dass es ähnlich wird, wie sein Herz ist.

Dazu ist es gut, wenn du dich immer wieder ganz bewusst mit Jesus triffst. Z.B. gleich in der Früh wenn du aufwachst: "Guten Morgen Jesus, danke für den neuen Tag. Bitte begleite mich durch diesen Tag und hilf mir, deine Stimme zu hören." Vielleicht magst du da gleich noch eine Geschichte aus der Bibel lesen oder am Abend vor dem Schlafengehen. Und dann kannst du ihm alles erzählen, was dich heute beschäftigt hat, was dich heute gefreut hat und was dich geärgert hat. Und du kannst ihn um Vergebung bitten, wenn etwas nicht gut gelaufen ist und du einen Fehler gemacht hast. Und dann kannst du in deinem Herzen lauschen und hören, was er zu dir spricht.

 

Es ist sehr gut, wenn Du so deine Freundschaft mit Jesus pflegst. Aber Jünger und Jüngerin sein, können wir nicht alleine. Wir brauchen andere, die uns auf diesem abenteuerlichen Weg begleiten. Dafür gibt es die Kirche. Dafür treffen wir uns immer wieder zur Messe besonders am Sonntag, wo sich Jesus uns im Brot der Eucharistie ganz besonders schenkt. Aber auch, wenn du noch nicht bei der Erstkommunion warst, kommt er bei dieser Feier ganz besonders in dein Herz und sagt dir, wie lieb er dich hat und er verwandelt dein Herz, so dass du immer mehr zu einem Königskind wirst.

 

Und falls du noch keine gleichaltrigen Freunde hast, die auch Freunde von Jesus sind, dann bitte Jesus um einen Freund. Mach dich auf die Suche nach einem Kind, das auch ein Jünger von Jesus ist. Wir brauchen solche Freunde. Es gibt immer wieder Feste oder Veranstaltungen in der Kirche für Familien. Gehe dort mit deiner Familie hin und suche deinen Freund oder deine Freundin, denn alleine ist es schwer Jünger von Jesus zu sein und ich kann dir verraten, es gibt viele andere Kinder, die auch Freunde von Jesus sind. Wir müssen sie nur suchen.

 

Und unser Auftrag als Jünger von Jesus ist es nicht nur, andere Freunde von Jesus zu FINDEN, sondern auch andere Freunde für Jesus zu GEWINNEN. Das können wir auch schon als Kinder, wenn wir mutig von unserer Freundschaft mit Jesus erzählen. Bei uns in der Pfarre gibt es z.B. einen Ministranten, der so begeistert ministriert, dass er schon seine halbe Klasse dazu gebracht hat, dass sie auch ministriert. Und wenn seine Mama am Sonntag keine Lust hat, in die Kirche zu gehen, dann sagt er: "Aber Mama, heute ist doch Sonntag. Heute gehen wir in die Kirche!" Und dann geht auch die Mama mit in die Kirche. Also, auch Kinder können schon sehr gut missionarisch unterwegs sein und Freunde für Jesus gewinnen. So dass am Ende viele ihr Leben Jesus schenken und sich auf die abenteuerliche Schatzsuche mit ihm begeben. Denn wir wollen den Schatz finden. Wir wollen den Himmel finden. Wir wollen Gott sehen und mit ihm leben.

Und auf diesem Weg haben wir vielleicht auch manchmal Zweifel, so wie der Jünger Thomas. Aber er hört nicht auf, zu suchen und zu finden. Und auch Jesus hört nicht auf, uns zu suchen und zu finden. Darum geht es im folgenden Lied:

Lied: Jesus, du bist mein Herr und mein Gott (Kisi)

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Segen

 

Ich möchte am Schluss dieser Sendung für euch, liebe Kinder, beten und für alle, die zugehört haben: Jesus ich danke dir, dass du dich den Kindern zeigst. Danke, dass sie spüren dürfen, dass du da bist, und dass du sie rufst. Hilf ihnen deine Stimme mitten im Alltag in ihrem Herzen zu hören und dir zu folgen. Denn du hast einen guten und spannenden Plan für ihr Leben. Mach sie immer mehr zu deinen Freunden. Jesus ich danke dir, dass du ihnen hilfst, den großen Schatz zu finden, den du für sie vorbereitet hast. Amen!

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