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„Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6,33)
Dipl. Theol. Elfriede Demml

 

Dieser Satz ist für mich wirkungsvoller als jede Beruhigungstablette. Und zugleich ist er aktivierender als jedes Aufputschmittel. Warum? Ich brauche mir keine Sorgen machen, wo ich nächstes Jahr wohnen werde, es braucht mich nicht beunruhigen, dass mein Kühlschrank leer ist und ich keine Zeit zum Einkaufen habe, und ich kann gelassen darauf vertrauen, dass sich jemand findet der mich morgen aus dem Bett holt (das kann ich nicht alleine, denn ich habe eine spastische Tetraparese), auch wenn meine Assistentin kurzfristig ausfällt. Der Herr wirbt um mich. Er will, dass er und sein Reich die Nummer Eins in meinem Leben sind. Und er verspricht mir, er weiß was ich in meinem täglichen Leben brauche. ER ist mein Versorger. Das war der beruhigende Teil. Der aufrüttelnde Teil dieser Bibelstelle ruft mich, dieses sein Reich in unserer Welt Wirklichkeit werden zu lassen, mich für seine Gerechtigkeit einzusetzen, mich an den Tisch derer zu setzen, die ausgegrenzt werden.

Dankbar über den Weg, den ich während meines Pastoralpraktikums in Liebenau mit Menschen aus unterschiedlichster Herkunft gehen durfte, Blicke ich voller Freude auf das, was mich nun als Pastoralpraktikantin im Pfarrverband Christkönig – Hl. Schutzengel erwarten wird. Denn, wo Christus der König ist und die Heiligen Schutzengel uns begleiten, kann das Reich Gottes schon anbrechen.

 

Elfriede Demml (28), Pastoralassistentin in Graz-Christkönig/Hl. Schutzengel, ab 1. September 2015

 

Erschienen in: Sonntagsblatt für die Steiermark, 4.10.2015


 

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