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Halleluja in der Fastenzeit

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In der Frühlingssonne sitze ich auf meiner Terrasse und mir wird schon heiß. Vor dem Haus sehe ich meinen Nachbarn und ich frage ihn, ob er mir beim Pullover ausziehen helfen kann. "Ja gerne. Aber kannst du mir auch etwas helfen?", fragt er in gebrochenem Deutsch. "Ja, was?" - "Ich habe eine Geldtasche gefunden und weiß nicht, was ich damit machen soll." Wir finden keine Telefonnummer, aber ich beschließe, sie morgen bei der Krankenkasse abzugeben, denn anhand der Karte wissen sie dort bestimmt, wem sie gehört. 
Gerade will ich mich wieder an mein Buch setzen, da höre ich wie zwei Mädchen mit dem Moped daher kommen und suchend durch die Gegend schauen. "Tschuldigung, heißt eine von euch Lisa?" – "Ja!! Ich habe meinen Geldbeutel verloren." – "Komm rein, ich habe ihn bei mir." Sie jauchzt auf: "Halleluja! Das war Gott!" Ihre Freude ist riesengroß und meine Freude ist auch riesengroß, vor allem darüber, dass sie dieses Geschenk Gott zuschreibt. Da darf man durchaus auch mal in der Fastenzeit ein Halleluja ausrufen. :-)


Elfriede Demml (31), Pastoralassistentin in Graz, 24.3. 

Erschienen in: Die Tagespost, 18.4.2019

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