top of page

Liebevoller Blick​

​

In der Anbetung vor mir kniet ein Papa und neben ihm sein etwa 3 jähriger Sohn. Der kleine lehnt mal am Vater, mal krabbelt er ein bisschen rum, Mal setzt er sich auf die Knie seines Papas und flüstert diesem etwas ins Ohr. Der Papa streichelt ihn liebevoll über den Kopf blickt ihn an und schaut dann wieder zurück zum eucharistischen Herrn. Nebenbei legt er seinen Arm über die Schultern des kleinen Kindes. Schon flüstert der kleine ihm wieder etwas zu und der Papa blickt ihn wieder an und sagt ihm etwas ins Ohr. Man könnte meinen, der kleine lenkt seinen Vater vom Gebet ab. Sollte er ihm sagen, er soll jetzt still sitzen und den Herrn Jesus anschauen und beten?

Und da merke ich, wie sehr der Papa seinem kleinen Kind genau das vermittelt, was uns in der Anbetung geschenkt wird. Gott schaut uns mit einem liebevollen Blick an, wir dürfen ihm sagen, was uns am Herzen liegt und er flüstert uns seine ermutigenden Worte ins Ohr. Er streicht uns über den Kopf und drückt uns mit seinen Armen an sein Vater Herz. Dort dürfen wir ausruhen. Die sichtbar gewordene Liebe Gottes in der Eucharistie. Die sichtbar gewordene Liebe Gottes in dem Vater, der vor Gott kniet und die Liebe, die er empfängt seinem Kind weiter schenkt.

​

Elfriede Demml (31), Pastoralassistentin im Pfarrverband Graz-Christkönig/Hl. Schutzengel, 16.6.2018

Erschienen in: Die Tagespost, ??.2018

bottom of page