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Macht euch keine Sorgen

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"Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, unseres Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht! Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke!" Diese Ermutigung aus dem Buch Nehemia 8 in der Kurzlesung der Laudes scheint an diesem Sonntag wie eine Botschaft vom Himmel für mich zu sein. Denn kaum habe ich mein Handy eingeschaltet, sehe ich schon die Nachrichten per WhatsApp. "Ich habe Fieber bekommen und kann heute den Mittagsdienst nicht machen." Die Antwort der anderen Assistentinnen: "Ich leider auch nicht. - Ich leider auch nicht" und so weiter könnten mich eigentlich beunruhigen. Doch ich halte mich fest am Versprechen des heutigen Morgens. Auch nach der Messe hat sich in der WhatsApp Gruppe noch nichts zum Positiven geändert und auch andere Freundinnen, denen ich inzwischen schon geschrieben habe sind verhindert. Was tun? Mir sticht eine Frau beim Pfarrcafé ins Auge, von der ich weiß, dass sie früher Pflegerin war. Einmal mit mir aufs Klo gehen wird sie schon noch schaffen, denke ich mir. Denn wenn ich mal am Klo war, dann ist alles nicht mehr so dringend. Dann werde ich schon irgendwo etwas zum Essen her bekommen. Die Frau willigt gleich ein und man merkt, dass sie vom Fach ist und mitdenkt, denn sie meint. "Aber wenn deine Assistentin krank ist, dann hast du ja auch niemanden, der für dich kocht. Ich habe zwar nichts Besonderes zum Kochen zu Hause, aber unsere Wohnung ist rollstuhlgerecht und wenn du magst, kannst du mitkommen und mit uns essen. "Ja, voll, voll gerne!!" Der Herr hält mal wieder seine Versprechen. :-)


Elfriede Demml (31), Pastoralassistentin in Graz, 24.3.2019
Erschienen in:
Die Tagespost, 9.5.2019

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