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Gott schickt seine Engel – manchmal auch ohne Flügel

 

Kürzlich musste ich aufgrund meiner Behinderung zu einem zweiwöchigen Therapieaufenthalt. Meine Freundin Vanessa, die mich im Alltag als eine Assistentin unterstützt, wollte mich begleiten. Alles war geplant, Fahrkarten gekauft, Gepäck gepackt. Zwei Tage vor der Abreise der Anruf: „Elfriede, ich bin krank. Ich hoffe, ich werde bis übermorgen wieder gesund, aber schau dich sicherheitshalber nach jemand anderen um.“ Das Suchen beginnt. Wer hat spontan zwei Wochen Zeit, mich zu begleiten? Eigentlich niemand. Trotzdem habe ich die Gewissheit: Es wird klappen. Gott schickt mir einen Engel. Am nächsten Morgen der Anruf: „Elfriede, Entwarnung, mir geht’s wieder besser. Morgen bin ich gesund!“ Uff, das war knapp. Preist den Herrn! Nachmittag, ein weiterer Anruf, Vanessa hatte einen Rückfall! Nein!! Nur noch 14 Stunden bis zur Abfahrt!!! Ich kann nicht mehr. Herr, du musst was machen! Ich rufe Christine, eine weitere Freundin und Assistentin an, schildere ihr, die mitten in ihren Ehevorbereitungen steckt, die Lage. „Ja, dann ist das jetzt wohl meine Aufgabe.“ Noch eine kurze Rücksprache mit ihrem Bräutigam und die Sache ist klar. Früh am nächsten morgen steht ein Engel mit einem in Windeseile gepackten Rucksack am Bahnsteig, verabschiedet sich von ihrem Bräutigam und fährt mit mir mit, ohne zu wissen, was sie in den nächsten zwei Wochen erwartet…

Ja, vertrauen wir auf den Herrn. Er ist der beste „Manager“ und schickt uns seine Engel zur rechten Zeit!
 

Elfriede Demml (26), studiert kath. Theologie in Benediktbeuern, 27. September 2013
 

Erschienen in: Die Tagespost, Oktober 2013

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