
MIT GOTT IM ALLTAG
Elfriede Demml | Voll Vertrauen | Leben im Rollstuhl
Vaterherz
Heute habe ich eine wunderschöne Familie im Bus gesehen (und es tut mir leid, dass ich ihnen nicht gesagt habe, wie schön sie sind).
Das älteste Mädchen (etwa 4) weinte bitterlich, weil etwas kaputt gegangen war. Der Papa hob sie auf seinen Schoß und versprach ihr, dass sie zu Hause gemeinsam versuchen würden, es zu reparieren. Dann drückte er sie tröstend an seine Brust. Da für sie aber seine Jacke unangenehm war, öffnete er den Reißverschluss und meinte: "So ist es weicher.” Und sie schmiegte sich mit all ihren Tränen und ihrem Rotz an ihn. Während sich die Mama um das Baby im Kinderwagen kümmerte, saß das mittlere Mädchen etwas verloren am gegenüberliegenden Sitz. Das sah der Papa und hob auch sie noch auf seinen Schoß. Beide kuschelten sich an ihn und kurze Zeit später flüsterte der Mann seiner Frau zu, dass die Kinder eingeschlafen seien. Sogar für mich hatten sie in all ihrer liebevollen Sorge um die Kinder noch einen Blick und die Frau half mir, die Handschuhe anzuziehen, bevor ich aussteigen musste.
Dieses liebevolle Miteinander (übrigens in verschiedenen Sprachen - der Papa sprach deutsch mit den Kindern, die Mama eine Sprache die ich nicht verstand und das Paar untereinander englisch) strahlte so eine Schönheit aus und erzählte mir vom Vaterherz Gottes:
Du heilst und verbindest, was gebrochen ist und du möchtest das mit uns gemeinsam tun. Du nimmst weg, was uns hindert, dir ganz nahe zu sein. Du siehst die Verlorenen und Einsamen und ziehst sie in deine Nähe. In deiner Gegenwart finden alle Trost und dürfen an deinem Vaterherzen ausruhen. Du versorgst alle mit dem, was sie für ihr Leben brauchen und machst dabei keinen Unterschied, aus welcher Familie sie stammen. Und für jeden findest du eine eigene Liebessprache. Danke Vater, dass du mir heute durch diese Familie von dir erzählt hast.
Elfriede Demml, 19. Jänner 2025